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  Der jüdische Kalender und heilige Tage  
 
Tu bi'Schwat


Tu Bi-Schwat - Das jüdische Neujahrsfest der Bäume

Tu Bi'Schwat heißt übersetzt „15.im Schwat“, d.h. der 15. Tag im jüdischen Monat Schwat. Er gilt als Neujahr der Bäume, weil zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Knospen zu sehen sind. Den Hintergrund zu Tu Bi'Schwat bildet das Gebot in 3. Mose 19,23-25 unter den Vorschriften der „Orla“, was Vorhaut, der verbotenen Frucht bedeutet, Die Früchte von neugepflanzten Bäumen bleiben drei Jahre unbeschnitten, d.h. sie werden nicht abgeerntet. Im vierten Jahr sollen alle Früchte als Festgabe für den HErrn nach Jerusalem gebracht werden. Dort darf man sie essen. Erst ab dem fünften Jahr darf man sie als eigenen Besitz genießen und den Ertrag für eigene Zwecke ernten. Der 15.Schwat, Tu Bi'Schwat, ist das Datum, an dem die Jahreszählung jeweils beginnt und welche Vorschriften für sie gelten: Orla, die „vierte Pflanzung“ usw. Alle Fruchtbäume, die bis zu Tu Bi'Schwat gepflanzt wurden, sind als Orla zu betrachten, nach dem vierten Tu Bi'Schwat dürfen die Früchte in Jerusalem gegessen werden. Im Jahr darauf vollendet der Baum sein viertes Lebensjahr, und vom fünften Lebensjahr an dürfen seine Früchte ohne jede Einschränkung gegessen werden.

„Abraham aber pflanzte einen Baum in Beersheva und rief dort den Namen des Herrn, des ewigen Gottes, an.“1.Mose 21,33

Wir lesen über den Zehnten von der Ernte in 5.Mose 14,22: „Du sollst Jahr für Jahr den Zehnten von der gesamten Ernte geben, die dein Acker erbringt...“

Da aber heute nicht mehr das genaue „Geburtsdatum“ jedes einzelnen Baumes bekannt ist, setzte man den 15. Schwat als das allgemeine Geburtsdatum für alle Bäume fest. Ab 15. Schwat fängt man an, die Baumjahre zu zählen, und sammelt dementsprechend auch die Zehnten ein. Dieses Verhalten gleicht dem Steuersystem unseres finanziellen Einkommens, bei dem ein festes Datum das Ende eines Finanzjahres sowie das des neuen Finanzjahres kennzeichnet. Tu Bi'Schwat ist ein Tag, an dem man sich mit der Natur und dem Leben in Erez Israel verbunden weiß, wie geschrieben steht: „Du darfst von den Bäumen essen, sie aber nicht fällen mit dem Gedanken, die Bäume auf dem Feld seien der Mensch selbst“ (5.Mose 20,19). Man kann sagen, daß, wie der 9. Aw in der jüdischen Tradition eng mit dem Andenken an die Zerstörung des Landes Israel zusammenhängt, so der 15. Schwat das Gegenteil ist: die Blüte des Landes, seine Besiedlung, die Schönheit der Natur und die guten Früchte aus dem Land Israel. Es gibt Juden, die an diesem Tag fünfzig verschiedene Arten von Frachten essen. Warum wird Israel im Talmud zum Beispiel mit Oliven verglichen? Weil die Olive erst Öl abgibt, wenn sie gepreßt wird - genauso kehrt auch Israel (leider!) erst dann auf den richtigen Weg zurück, wenn es Leid erlebt (Minchot 53). Zu Tu Bi'Schwat deckt man den Tisch feierlich mit allerlei Früchten aus dem Land, insbesondere jedoch mit den sieben Arten „Weizen, Gerste, Weintrauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln“, mit denen das Land gesegnet wurde (5.Mose 8,8). In der Diaspora war es Brauch, an diesem Tag möglichst 15 Früchte zusammenzustellen und zu genießen, um sich so an das Land Israel zu erinnern. An Tu Bi'Schwat werden heute im ganzem Land Israel neue Bäume gepflanzt, so wie es Abraham tat, nachdem er das verheißene Land betrat (1.Mose 21,33).






 
 
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